Insight: Wahre Geschichten verkaufen sich besser

Bei den Konsumenten lässt sich heute ein grosses Bedürfnis nach Echtheit und Authentizität feststellen. Es ist die Reaktion auf die zunehmende technologische Perfektion und die entmenschlichte Massenproduktion der Grosskonzerne.
Unser Misstrauen gegenüber industriell verarbeiteten Lebensmitteln – nicht zuletzt wegen Skandalen wie beispielsweise der Geschichte mit der Pferdefleisch-Lasagne – hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Und damit das Bewusstsein für gesunde und rückverfolgbare Produkte.
Kleine, glaubwürdige Unternehmen haben durch diesen Trend viel Aufwind erhalten. Lokale Produkte boomen, und die Konsumenten sind bereit mehr dafür zu bezahlen. Sie schätzen die Geschichte hinter einer Marke, den regionalen Bezug und den Kontrast zur Realität der modernen, globalisierten Welt.
Dadurch hat sich auch stilistisch viel verändert in den Regalen: Handgemacht und traditionell anmutende Packaging Designs entsprechen dem Zeitgeist. Designs, die an eine Zeit erinnern, in der noch keine Hormone in unserer Milch waren, und die Leute die Inhaltsstoffe der Lebensmittel noch aussprechen konnten.
Mittlerweile bedienen sich viele dieser Ästhetik. Auch grosse Konzerne versuchen zunehmend klein und persönlich zu wirken, was nicht immer funktioniert. Denn wenn der Trend Authentizität heisst, dann sollte es auch der Inhalt sein.
Die Flut an nostalgisch anmutenden Verpackungen führt schon jetzt dazu, dass es schwieriger wird, zu erkennen, welche Produkte nun wirklich Tradition und Herkunft haben, und welche nur so tun. Sie wird auch dazu führen, dass diese Ästhetik irgendwann an Faszination verliert.
Umso wichtiger ist es, diesen Stil nicht einfach zu imitieren, sondern eine eigene Markenidentität zu pflegen, die Trends zu überdauern vermag. Sich anzupassen ist keine gute Strategie. Die Gefahr schnell wieder alt und beliebig auszusehen ist gross. Wir sind überzeugt, dass sich Produkte mit einer echten Geschichte besser verkaufen. Weil sie wirklich besser sind, weil sie sich auch über Mundpropaganda verbreiten, und weil Inhalt und Verpackung übereinstimmen.
Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Pack Aktuell vom 1. April 2014 veröffentlicht: PDF
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