25. November 2024
Employer Branding muss nicht immer kompliziert sein. Im Interview verrät David Zangger, wie KMU mit gezielten Massnahmen, genau die Talente ansprechen können, die zum Unternehmen passen.
Employer Branding ist ein vielschichtiges Thema, das gerade bei wachsenden KMU immer wichtiger wird. Denn bei ihnen zeigt sich der Fachkräftemangel am stärksten. Eine angenehme Unternehmenskultur und differenzierende Benefits sind zentral für die Zufriedenheit im Team. Doch das ist erst die halbe Miete. David Zangger, Partner und Creative Director bei allink, spricht über seine vier Basics im Employer Branding und wie sie helfen, die passenden Talente anzusprechen.
«In den meisten fällen richten sich die Inhalte von KMU-Websites ausschliesslich an potenzielle Kunden und viel zu wenig an potenzielle Mitarbeitende.» David Zangger Partner und Creative Director, allink
«In den meisten fällen richten sich die Inhalte von KMU-Websites ausschliesslich an potenzielle Kunden und viel zu wenig an potenzielle Mitarbeitende.»
David Zangger
Partner und Creative Director, allink
Es ist zentral, den Spirit eines Unternehmens in der Kommunikation nach aussen zu tragen – am besten durch die Mitarbeitenden selbst. Denn so begeistert man potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. Für mich gibt es vier einfache Employer Branding Massnahmen, mit denen KMU im Recruiting viel herausholen können: eine gepflegte Teamseite, gute Porträtfotos, ausgearbeitete Mitarbeitenden-Profile und unsere Employer-Checks.
Die Teamseite ist eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Seite auf der Website von KMU. Bei all unseren B2B-Kunden und auch bei allink ist sie eine der meist frequentierten Pages. Sowohl Kunden als auch potenzielle Mitarbeitende wollen wissen, mit wem sie zusammenarbeiten werden. Es ist schon fragwürdig, wie viele Unternehmen diese Seite vernachlässigen.
Die Teamseite ist meistens eine Sackgasse – man kommt nicht weiter. Ausgearbeitete Mitarbeitenden-Profile können da helfen. Von ihnen aus kann man die Besucher:innen zu Projekten, Leistungen oder News mit Bezug zu den jeweiligen Mitarbeitenden weiterleiten. Aber teilweise haben nicht einmal alle Mitarbeiter:innen ein anständiges Porträtfoto. Oft wird der Aufwand als Ausrede verwendet. Aber dieser ist eigentlich gar nicht so gross – lohnt sich dafür umso mehr.
Es ist so einfach: Für verhältnismässig wenig Zeit und Geld bekommt man ein ansprechendes Bild. Man zeigt die Mitarbeitenden in ihrer normalen Arbeitsumgebung: an ihrem Arbeitsplatz, vor dem Haupteingang, im Pausenraum und so weiter. Die Porträtbilder sollen eher dokumentarischen Charakter haben: zeigen, was in einer Firma so abgeht und Geschichten innerhalb des Unternehmens erzählen.
So zeigt man den Bewerber:innen, wie der zukünftige Arbeitsplatz aussehen könnte. Alle wollen wissen, wo und mit wem sie arbeiten werden. Zudem sind solche Porträts ein mächtiges Tool, um Emotionen zu vermitteln und den Spirit eines Unternehmens zu transportieren – viel stärker als ein ‘Profilfoto’ brustaufwärts vor weissem Hintergrund. Gute Porträtbilder werden so zu einer effizienten Employer Branding Massnahme. Insbesondere, wenn sie mit Mitarbeitenden-Profilen kombiniert werden.
Alle Mitarbeitenden bekommen eine eigene Seite, auf der sie vorgestellt werden oder sie selbst etwas sagen. So zeigt man ihnen Wertschätzung und Bewerber:innen lernen ihre zukünftigen Mitarbeitenden kennen. Dafür setzen wir einmal ein Google Forms mit einigen Fragen auf und verwenden die Antworten für die Mitarbeitenden-Profile – wirklich einfach. Man formuliert ein bis zwei Profile pro Monat aus und hat kontinuierlich neuen Content für die eigene Website. Das ist spannend für alle User und verlängert die Besuchszeit auf der Website.
Übrigens eignet sich dieser Content perfekt für Newsletter-Beiträge und Social Media Posts. Auf Instagram oder LinkedIn funktionieren Bilder mit Menschen einfach besser als Fotos von Maschinen und Gebäuden. Es braucht einen persönlichen Bezug und eine Emotionalität, die sich nur mit Menschen schaffen lässt. Wir machen das bei allink mit unseren Meet-the-Team-Posts. Mit 30 Mitarbeitenden haben wir über zwei Jahre Content für Social Media und das ohne Mehraufwand. Nach diesen zwei Jahren gibt es wieder Neues zu erzählen und neue Bilder der Mitarbeitenden. Die Mitarbeitenden-Profile sollen immer up-to-date bleiben, wodurch sich immer wieder neuer Content ergibt.
Potenziellen Mitarbeitenden ein Gefühl zu geben, wie es in einem Unternehmen zu und her geht, ist ein Key-Factor, um die passenden Talente anzusprechen. Ein ganz einfaches Mittel dafür ist, was wir bei allink den «Employer-Check» nennen. Es handelt sich dabei um einen Fragebogen. Darin werden Bewerber:innen Fragen mit Antwortmöglichkeiten präsentiert. Sie schildern verschiedene alltägliche Situationen innerhalb des Unternehmens. Nachdem alle beantwortet wurden, sehen die Personen, wie gross der Match zwischen ihnen und der Firma ist.
So finden potenzielle Mitarbeitende auf spielerische Weise heraus, wie es ist, in einem Unternehmen zu arbeiten. Darüber hinaus wird im Employer-Check die Firmenkultur vermittelt und das deutlich zugänglicher als mit endlosen Stichpunktlisten in einem Job-PDF, das auf einem Handy kaum lesbar ist. Der Employer-Check hilft somit genau die Talente zu finden, die zu einem Unternehmen passen.
Es gibt keine Ausreden mehr. (lacht) Wir haben schon viele KMU mit Employer Branding unterstützt und es zeigt sich immer wieder, dass bereits diese vier Massnahmen einen grossen Impact haben: kleinere Ausgaben für Stellenvermittlungen, weniger Aufwand im Recruiting und langfristige Bindung von Mitarbeitenden. Darum legen wir allen KMU ans Herz diese Basics umzusetzen.
Creative Director, Partner
Florin Schweizer
Brand Marketing Consultant
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